Frühkindliches Hörscreening
Hören ist eine Grundvoraussetzung für die Sprachentwicklung. Nur wer hören kann, lernt auch richtig sprechen. Kinder, die taub zur Welt kommen oder vor der Sprachentwicklung ihr Hörvermögen verlieren, lernen nicht sprechen. Ohne eine Therapie führt die Gehörlosigkeit sie in eine Taubstummheit. Heute kann jedoch vielen Gehörlosen mit dem Cochlea-Implantat, einem künstlichen Innenohr, geholfen werden.
FRÜHERKENNUNG VON SCHWERHÖRIGKEIT & TAUBHEIT
Mit der Messung der Otoakustischen Emissionen (OAE) steht uns eine Untersuchungsmethode zur Verfügung, um schon im Neugeborenenalter, so früh wie möglich also, hochgradig schwerhörige oder taube Kinder zu erkennen. Diese in den neunziger Jahren entwickelte Messmethode überprüft die Funktion des Innenohres.
Ein gesundes Ohr verarbeitet nicht nur akustische Reize, es kann auch Schall erzeugen. Diesen Schall, der in der Cochlea, der Gehörschnecke erzeugt wird, bezeichnet man als „otoakustische Emissionen“. Nur Menschen, die normal hören oder nur minimal schwerhörig sind, bringen diese Emissionen hervor. Sie werden über das Mittelohr nach außen geleitet und können im Gehörgang gemessen werden. Auf diese Weise lassen sich die Vorgänge in der Hörschnecke testen. Diese Methode hat den Vorteil, dass wir die Messung schon in den ersten Tagen nach der Geburt durchführen können, während das Kind schläft.